Ich wache auf und was bleibt, ist eine Erinnerung, die mir ein zufriedenes Lächeln in das Gesicht zaubert. Eine Erinnerung, die sich so real anfühlt und doch so irreal erscheint. Ein Traum, der kein Traum sein möchte und doch einer ist.
Ich sehe Menschen, die einander zugewandt sind und aus deren Gesichtern ein tiefes und fokussiertes Interesse abzulesen ist. Menschen, die aufrichtig und auf Augenhöhe in Beziehung zueinander gehen. Menschen, die durch gegenseitiges Vertrauen miteinander verbunden sind und sich Sicherheit und Halt geben. Sie verbindet etwas. Eine gemeinsame Vision, ein Nordstern - aufgeladen mit Sinn, tragend und für alle bewusst. Die Szene wirkt stimmig und aufeinander abgestimmt. Alle sind in ihrem Element - voller Energie, präsent, wirksam, mit einem tiefen Bewusstsein für die eigenen Kompetenzen und die eigene Verantwortung für das Ganze. Das Tun miteinander wirkt lustvoll, konstruktiv, agil und positiv aufgeladen. Antworten suchen, Lösungen entwickeln und Entscheidungen treffen - hierauf ist die gemeinsame Kommunikation ausgerichtet. Ausprobieren und wieder verwerfen, Fehler machen und aus ihnen lernen - es herrscht Experimentierfreude.
Und es ist auch Unterschiedlichkeit im Raum. Meinungen und Einschätzungen gehen auseinander, werden aber bewusst zugelassen und eingefordert. Es entsteht Reibung. Reibung, die manchmal sogar zu Überhitzung führt. Hier eröffnet Führung einen Raum - einladend, ermutigend, schützend. Einen Raum der Reflexion und des Dialogs. Hier ist Platz für die eigenen Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse. Hier geht es um Zuhören, um Verstehen. Und alles in einem tiefen Vertrauen - einem "Überlassen" - an den gemeinsamen Prozess und die daraus entstehenden Perspektiven.
Die Menschen in meinem Traum haben eine neue Form der Zusammenarbeit kultiviert. Kultur miteinander geprägt - sinnstiftend, selbstorganisiert, ganzheitlich. Ein Bild der Zukunft? Szenen einer fernen Team- oder sogar Unternehmensrealität? Aber schreit nicht der Arbeitsalltag, der mehr denn je von Unbeständigkeit, Unsicherheit, Mehrdeutigkeit und Komplexität geprägt scheint, nach gerade dieser geträumten Logik? Die uns gerade in unbeherrschbar erscheinenden Lebenswirklichkeiten Sicherheit, Perspektive und den Glauben an die eigene Handlungsfähigkeit gibt.
Ich wache auf. Es ist Frühjahr. Meine Aufmerksamkeit richtet sich auf einen vorbeifliegenden Kranichschwarm. Ich schaue der Formation nach und bemerke einen Gedanken in meinem Kopf. "Gib nie etwas auf, an das du jeden Tag denken musst."
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